Die Landschaft Kommagene erstreckt sich zwischen den Taurusbergen und dem Euphrat. Sie ist heute ein Teil der Südosttürkei, in der Antike jedoch war sie politisch und kulturell ein Teil Nordsyriens. Die genauen Grenzen der Region sind schwer zu fassen und veränderten sich mit den politischen Rahmenbedingungen. Das kommagenische Kernland, das etwa dem syro-hethitischen Königreich Kummuh entspricht, ist weitgehend mit der modernen türkischen Provinz Adiyaman identisch. Hier lag auch die Hauptstadt Samosata. Das hellenistische Königreich Kommagene umfasste auf dem Höhepunkt seiner Macht auch die südlich angrenzenden Gebiete mit Doliche und Zeugma. In römischer Zeit schließlich bildete ein noch größeres Territorium die Eparchie Kommagene als Teil der Provinz Syria.
Koordiniert von der Forschungsstelle Asia Minor werden in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern Forschungsprojekte zu verschiedenen Aspekten der Archäologie und Geschichte Kommagenes durchgeführt.
Forschungsgeschichte
Das Interesse an Kommagene erwachte bald nachdem im Jahr 1881 der Ingenieur Karl Sester das Grabmal des kommagenischen Königs Antiochos I auf dem Nemrut Dağ wiederentdeckt hatte. 1882 und 1883 untersuchten dann Carl Humann und Otto Puchstein den Ort. Während ihrer Reisen erforschten sie zudem weitere Orte der Kommagene. Ihre Publikation „Reisen in Kleinasien und Nordsyrien“ 1890 ist ein Meilenstein der Kommageneforschung. Die monumentalen Denkmäler und Inschriften des Königs wurden weltberühmt und prägen bis heute das Bild der Landschaft.
Für die weitere Erforschung Kommagens war dann vor allem Friedrich Karl Dörner von Bedeutung. Bereits 1938 bereiste er gemeinsam mit Friedrich Naumann die Region. 1953 gelang ihm dann die Entdeckung der kommagenischen Residenzstadt Arsameia a. Nymphaios, deren Erforschung in den folgenden Jahren einen Schwerpunkt seiner Forschungen in Kommagene bildete. Parallel dazu wurde der Nemrut Dağ unter der Leitung von Theresa Goell untersucht. Dörner, Goell und ihre Mitarbeiter machten sich jedoch auch um die Erschließung einer großen Zahl weiterer Orte und Denkmäler in der Region verdient.Für die weitere Erforschung Kommagens war dann vor allem Friedrich Karl Dörner von Bedeutung. Bereits 1938 bereiste er gemeinsam mit Friedrich Naumann die Region. 1953 gelang ihm dann die Entdeckung der kommagenischen Residenzstadt Arsameia a. Nymphaios, deren Erforschung in den folgenden Jahren einen Schwerpunkt seiner Forschungen in Kommagene bildete. Parallel dazu wurde der Nemrut Dağ unter der Leitung von Theresa Goell untersucht. Dörner, Goell und ihre Mitarbeiter machten sich jedoch auch um die Erschließung einer großen Zahl weiterer Orte und Denkmäler in der Region verdient.
Seit den 70er Jahren war die Archäologie Kommagenes dann zunehmend von den zahlreichen Staudammprojekten im Euphrattal geprägt. Verschiedene Surveys und Grabungen fanden im Bereich des späteren Atatürk-Stausees statt, der seit 1990 einen großen Teil des kommagenischen Kernlandes, darunter auch die Hauptstadt Samosata, überflutet. Der Bau des Birecik-Staudammes führte in den späten 90er Jahren zu Untersuchungen in der südlichen Kommagene.
Literatur
Allgemein
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- M. Facella, Recenti Studi sulla Commagene, in: Studi Ellenistici 15 (Pisa 2004) 373–38
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Arsameia am Euphrat (Gerger)
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Arsameia am Nymphaios
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Direk Kale
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Karakus
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- J. Wagner, Dynastie und Herrscherkult in Kommagene. Forschungsgeschichte und neuere Funde, IstMitt 33, 1983, 177–224
Nemrud Dağ
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Perrhe
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Samosata
- F. K. Dörner – R. Naumann, Foschungen in Kommagene, IstForsch 10 (Berlin 1939)
- K. Humann – O. Puchstein, Reisen in Kleinasien und Nordsyrien: ausgeführt im Auftrage der Kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften. Beschrieben von Karl Humann und Otto Puchstein (Berlin 1890)
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- M. Özdoğan, Lower Euphrates Basin: 1977 Survey, Orta Doğu Teknik Üniversitesi Aşağı Fırat Projesi yayınları 1, 2 (Istanbul 1977)
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- Ch. Crowther – M. Facella, A New Commagenian Nomos Text from Samosata, in: E. Winter (Hrsg.), Von Kummuh nach Telouch. Archäologische und historische Untersuchungen in Kommagene, Dolichener und Kommagenische Forschungen IV, AMS 64 (Bonn 2011) 355–366
Sonstige Monumente und Untersuchungen
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- M. Blömer, Der Tumulus von Halilbaşlı, Yavuzeli, in: E. Winter (Hrsg.), ΠATPIΣ ΠANTPOΦOS KOMMAΓHNH. Neue Funde und Forschungen zwischen Taurus und Euphrat, AMS 60 (Bonn 2008) 287–296
- M. Blömer, Das Felsrelief von Haydaran (Taşgedik), in: E. Winter (Hrsg.), Von Kummuh nach Telouch. Archäologische und historische Untersuchungen in Kommagene, Dolichener und Kommagenische Forschungen IV, AMS 64 (Bonn 2011)395–408