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Forschungsgeschichte

Obwohl bereits im 19. Jh. aufgrund zahlreicher Funde von Inschriften und Darstellungen aus den Nordwestprovinzen des Imperium Romanum die Bedeutung des Iuppiter Dolichenus für die römische Religionsgeschichte bekannt war, blieb das Interesse an der Heimat des Gottes zunächst gering. Der große belgische Forscher Franz Cumont, der 1907 Nordsyrien und auch Doliche bereiste, war der erste, der den Dülük Baba Tepesi besuchte und dort Dpuren des Heiligtums entdeckte. Zu sehen gab es auf dem damals noch kahlen Berg freilich nicht viel, und so blieben auch nachdem Cumont die Ergebnisse seiner Studien in Syrien 1917 veröffentlicht hatte, weitere Forschungen aus.

Türbe des Dülük Baba im Jahr 1907 (Foto F. Cumont)

Zwar nahm, beflügelt durch einen stetigen Strom neuer Zeugnisse vor allem von den nördlichen und westlichen Grenzen des römischen Reiches, das Interesse an Iuppiter Dolichenus weiter zu – Fragen zum Heimatheiligtum und zu dessen Rolle in der Blütezeit des Kultes konnten jedoch weiterhin nicht präzise beantwortet werden. Einzige Ausnahme waren die Forschungen Jörg Wagners, der in seit den 70er Jahren den Dülük Baba Tepesi mehrfach besuchte. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen, darunter auch wichtige Neufunde wie das Fragment einer kommagenischen Kultinschrift oder die nahe dem Heiligtum gelegene sogenannte Priesternekropole, wurden 1982 in den Bonner Jahrbüchern veröffentlicht.

Eine systematische Erforschung des Heiligtums begann erst 2001, als der Forschungsstelle Asia Minor in Kooperation mit dem Museum Gaziantep die Erlaubnis erteilt worden war, den Dülük Baba Tepesi archäologisch zu untersuchen. Die ersten zwei Jahre waren vor allem der Erschließung des Geländes durch Geoprospektion gewidmet, was jedoch angesichts der Aufforstung des Areals, des hoch anstehenden Felses und der Antennen im zentralen Gipfelareal jedoch nur bescheidene Resultate brachte.

Geisonblöcke auf dem Dülük Baba Tepesi 1972 (Foto: J. Wagner)

2003 begannen daraufhin systematische Grabungsarbeiten im Gipfelbereich, die seitdem beständig ausgedehnt wurden und das Wissen um die Geschichte und Ausgestaltung des Gipfels von der Eisenzeit bis in das christliche MIttelalter beständig erweitern.