Die Fundbearbeitung spielt eine wesentliche Rolle für das Verständnis der antiken Stadt Doliche. Die Funde aus den Grabungsschnitten werden täglich ins Grabungshaus gebracht, wo sie von einem internationalen und interdisziplinären Team aus Studierenden, Konservatoren und Fachleuten für Keramik, Terrakotta, Glas, Metall, Knochen und Architektur systematisch bearbeitet werden.
Der erste Schritt besteht in der Dokumentation der Funde in einer speziellen Datenbank, um eine klare Zuordnung zu ihrem Fundkontext zu gewährleisten. Dies bildet die Grundlage für eine spätere Interpretation und Auswertung. Danach werden Keramik- und Architekturfragmente gereinigt, um die Identifikation zu erleichtern. Keramikscherben werden dann von Expertsortiert, wobei diagnostische Fragmente wie Ränder, Böden und Henkel für eine weitergehende Untersuchung ausgewählt werden.
Anschließend erfolgt eine zeichnerische und fotografische Dokumentation der ausgewählten Scherben. Diese technische Zeichnung unterstützt die Rekonstruktion der ursprünglichen Gefäßformen und dokumentiert Details, die oft auf Fotos allein nicht erkennbar sind.
Parallel zur Bearbeitung der Keramik kommen auch Fachleute anderer Fundkategorien wie Terrakotta, Knochen, Siegelabdrücke, Glas, Metall, Architektur und Münzen hinzu, die die entsprechenden Funde analysieren und zur Gesamtauswertung beitragen. Diese spezialisierte Herangehensweise liefert wertvolle Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Aspekten der Geschichte von Doliche und bereichert das Wissen über die antike Kultur der Region.
Die Arbeitsplätze im Grabungshaus umfassen Innenräume und einen Arbeitsbereich im Freien, was eine angenehme Arbeitsumgebung bietet und den Austausch zwischen den Fachleuten fördert.
Expertin:
Dr. Eva Strothenke-Koch
Leitung Fundbearbeitung
Universität Münster