AMS 104 “Dülük Baba Tepesi I: Das frühe Heiligtum. Architektur, Baustratigraphie und Baugeschichte, archäozoologische Funde, Bauglieder, Keramik, Glas, Münzen und nichtkeramische Kleinfunde im Befundkontext. Dolichener und Kommagenische Forschungen XIV”

Der vorliegende 104. Band der Reihe Asia Minor Studien ist der erste in einer Reihe von
Publikationen, in denen nicht die Einzelfunde, sondern der archäologische Befund in situ auf
dem Dülük Baba Tepesi im Zentrum der Betrachtung steht. Dieser Befund wurde in etlichen
Kampagnen zwischen 2001 und 2015 feldarchäologisch erschlossen. Veröffentlicht werden hier
die Ergebnisse, die die vorkaiserzeitlichen Epochen des Heiligtums betreffen.
Dass der Kult des Jupiter Dolichenus, dessen Zentralheiligtum auf dem Dülük Baba Tepesi
lokalisiert wird, auf altorientalische religiöse Vorstellungen des südostanatolischen-nordsyrischen
Wettergottes zurückgeht, ist in der Religionswissenschaft seit langem unbestritten. Daher war
eines der Ziele der Grabungen zwischen 2001 und 2015 die Eruierung der eisenzeitlichen,
vorhellenistischen Wurzeln des Kultes.
Es konnte nachgewiesen werden, dass die Ursprünge des Kultes auf dem Dülük Baba Tepesi
bis in das 9. Jh. v. Chr. zurückreichen. Die vorhellenistische Eisenzeit gilt nun als erste große
Blütezeit des Heiligtums, als der Kult des hier verehrten Wettergottes bereits eine überregionale
Bedeutung erlangte.
Die eisenzeitlichen und zu einem großen Teil auch die hellenistischen Befunde konzentrieren
sich im Nordwesten des zentralen Gipfelplateaus. Hier wurden drei Bauperioden ermittelt. In den
Bauperioden I–II bestand das Mauerwerk aus einem Bruchsteinsockel mit Lehmziegelaufmauerung,
die in der altorientalischen Bautradition steht. Im Hellenismus fand mit der Bauperiode
III ein entscheidender Wandel statt, als eine Quaderbauweise die traditionellen Baustrukturen
ablöste. Diese wurden aber nicht vollständig entfernt, sondern in einem erheblichen Umfang in
die neuen Quaderfundamente integriert.
Die mit den Bauperioden I–III korrelierenden Kulturschichten können anhand einer grundlegenden
Keramikanalyse in die jeweiligen Epochen datiert werden. Die weiteren Funde, besonders
die altorientalische Glyptik und die archäozoologischen Funde, runden das Bild eines Heiligtums
ab, das nur vor dem Hintergrund einer Kontinuität altvorderasiatischer religiöser Vorstellungen
verständlich wird.

Kategorien:

Yorumlar

Bir yanıt yazın

E-posta adresiniz yayınlanmayacak. Gerekli alanlar * ile işaretlenmişlerdir

Captcha loading…

Diğer katkılar